In den Spuren bleiben ...

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Als ich im ländlichen Zentralafrika aufwuchs, war eine wichtige Lebenskompetenz das Fahren im Schlamm. Sechsmal im Jahr mussten wir das Dorf verlassen und zwei Tage lang fahren, um die nächste Großstadt zu erreichen, wo wir Vorräte kaufen, Post verschicken und uns mit anderen treffen konnten. Auf dem Weg dorthin waren die schlammigen Straßen eine große Herausforderung. Schon als Kind habe ich eine wichtige Lektion gelernt: Wenn man durch klebrigen Schlamm fährt, sollte man immer in den Spuren der Autos bleiben, die vor einem gefahren sind. Manchmal sieht es verlockend aus, auf die höher gelegenen Stellen zu fahren. Aber wenn man in den Spuren der Autos bleibt, die vor einem gefahren sind, hat man die besten Chancen, durchzukommen, ohne steckenzubleiben. Und noch etwas: Wenn man zu einem besonders schlimmen Schlammloch kommt, hält man an, bevor man dort ankommt, schaut sich um und überlegt, welchen Weg man einschlagen will. Aber wenn man dann losfährt, nimmt man den Fuß nicht mehr vom Gaspedal! Sobald die Räder im Schlamm stehenbleiben, kann man nicht mehr losfahren. Man muss einfach weiterfahren, egal wie tief die Pfützen sind.

Manchmal müssen wir im Leben nach den Spuren und Spurrillen der Menschen suchen, die vor uns gegangen sind, nach den Routinen und Traditionen, die in der Vergangenheit für uns funktioniert haben. Dann müssen wir uns an unsere Radspuren halten und den Kurs beibehalten, auch wenn wir den Boden der Pfützen vor uns nicht sehen können.

Ich denke, diese Lektion ist auch für unsere Arbeit hier im Team der AWM relevant. Die AWM ist nach außen und nach vorne gerichtet – wir wollen die Welt mit der guten Nachricht erreichen. Wir sind gemeinsam auf dem Weg in eine Zukunft, in der alle Menschen die Chance haben, Jesus Christus zu begegnen. Auf unserem gemeinsamen Weg erleben wir die Herausforderungen der Straße: Schlaglöcher, Hindernisse und Schlamm oder Schnee können die Straße bedecken. Zum Glück sind wir auf dieser Reise nicht allein!

Wir haben die Worte und die Weisheit der geistlichen Mütter und Väter aus den letzten 2.000 Jahren, die uns vorausgegangen sind und unseren Weg erleuchten. Wir haben die Traditionen der Kirche und unserer Herkunftsgemeinden, die uns geprägt und uns Formen gegeben haben, wie wir unseren Glauben in der Praxis leben können. Wir haben die biblische Auslegung und die Theologie, die in Büchern niedergeschrieben sind, die unserem Geist helfen, zu wachsen und die Bibel in neuen Zusammenhängen besser zu verstehen.

All jene, die vor uns gegangen sind, haben ihre Spuren hinterlassen. Manchmal, wenn wir den vor uns liegenden Weg durch die Pandemie und die Zeiten der Ungewissheit betrachten, müssen wir uns vielleicht auch entscheiden, auf welchem Weg wir bleiben wollen.

Die Vision und Mission der AWM helfen uns dabei, den richtigen Weg zu wählen. Wir sind christuszentriert und bibelfest, und das gibt uns Halt und Orientierung, auch wenn wir weiter in die Zukunft gehen. Wir bewegen uns immer weiter vorwärts und hinaus in die Welt, Gottes Spuren nach!

Kolosser 2,6-7 (Elberfelder Übersetzung):

Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, indem ihr überreich seid in Danksagung!

(Foto:privat)

01.04.2022