Erlebt, dass Er lebt
Am Anfang dieses Monats gedenkt die Christenheit weltweit feierlich des Todes und der Auferstehung des Messias Jesus. An einem Donnerstag feierte er mit der Schar seiner Jünger ein letztes Abendmahl, eine Vorbereitung auf das bevorstehende Passahfest, an dem er sich selbst als das zu opfernde Passahlamm zu erkennen gab. An einem Freitag darauf wurde er zu Tode gekreuzigt und begraben. Den folgenden Samstag lag sein Leichnam in einer Grabhöhle. Am nächsten Tag jedoch verließ er lebendig das Grab und begegnete seinen Jüngern wieder, Frauen und Männern.
Was an diesen Tagen damals geschah, ist bis heute wie ein hochaktiver Kernprozess wirksam und als erlösende und befreiende Gotteskraft in der Guten Nachricht erfahrbar: Jesus, der Messias, er war tot, aber er lebt wieder. Darum dreht sich auch alles Gedenken in diesen ersten Apriltagen.
Mitgedenken dürfen wir aber auch einmal der Jünger. Was hat das mit ihnen damals gemacht? Diese Zeitzeugen, Frauen und Männer, haben in wohl 72 Stunden eine nie mehr dagewesene Enttäuschung, Entfremdung, Erschütterung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit durchlitten, als ihr Messias auf entsetzliche Weise zu Tode gebracht wurde, und schon bald darauf ein nie gekanntes Erschrecken und eine Fassungslosigkeit, als er ihnen wieder lebendig in ihrer Traurigkeit begegnete, gefolgt von einer überwältigenden Freude.
Ja, am Ende dieser traurigen Zeit war dieser Tag der unaussprechlichen Freude da. Sie blieb, und die Jünger durften immer wieder zu ihr zurückkehren.
Einladend bringt uns das Andreas Knapp mit seinem Gedicht „Zweierlei Kohlenfeuer“ nahe:
„Petrus weint
am Feuer der Reue
was hab ich angerichtet
Jesus lächelt
am Feuer der Freude
Frühstück ist angerichtet“
Lasst uns erst recht in diesen Tagen und Zeiten Jesu Einladung folgen, zu seinem Freudenfeuer hinübergehen und dort mit ihm Gemeinschaft haben.
„Zweierlei Kohlenfeuer“: Knapp, Andreas 2020. ganz knapp. Gedichte an der Schwelle zu Gott. Würzburg: Echter Verlag.
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